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ältere Exemplare


Willi, der kleine Chihuahua

Ein kleiner Vierbeiner kommt daher,
wenn es klingelt an der Vorsaaltür. Neugierig will er wissen,
kann ich bleiben oder muss ich mich verpissen.
Er weiß genau, wem kann er vertrauen und wem nicht,
dies sieht er zum Beispiel an Dr. Müllers Gesicht.
Ganz schlimm wird’s für ihn, hört er den Staubsauger kreischen,
dann heißt’s für ihn, nur schnell weichen.
Auf vier weichen Pfoten schleicht er umher,
mit einem Leckerli ist das Hundeleben halb so schwer.

Der Vorgarten ist sein heiliges Revier,
wachsam er dort stolz spaziert.
Dreizehn Jahre hat er auf seinem Rücken
und kann immer noch entzücken.
Vor allem, wenn Lina kommt vorbei,
wünscht sich Willi dreierlei,
dass erstens sie mit auf seinem Kissen liege,
dass zweitens sie sich mit ihm die Zeit vertriebe,
und dass drittens sie über seine Anschmiegsamkeit und Treue
sich jeden Tag aufs Neue freue.
Zu zweit wär’n sie ein tolles Gespann,
zeigten sie sich zusammen dann und wann.
Sie wären Gegenstand von jedem Gebell,
denn so eine Nachricht verbreitet sich schnell.
Vielleicht machen dann die großen Hunde einen Bogen,
kommt Willi mit seiner Dackeldame vorbeigezogen.

Doch auch Hunde träumen ganz gerne,
wenn sie abends schau’n in die Sterne.
Und liegen dann in ihrem Körbchen
mit ganz possierlichen Kuscheltierchen.
Die Herrchen sind ja so bemüht,
dass es dem Willi gütlich geht.
Dafür wacht er allezeit
und ist zu manchem Spaß bereit.

Willi hat das Herz auf dem rechten Fleck.
Wen er liebt, den liebt er, wie die Maus den Speck.
Doch der sicherste Platz ist dann doch auf dem Schoß der Mama –
Ist er doch ein kleiner süßer Chihuahua.


Das Hormonverhalten der Hummeln im Rückenflug

Zum Hummelflug gibt es eine Vorgeschichte: Der Chef kommt mit einem neuen Mitarbeiter, um diesen in der Abteilung vorzustellen. Bei der gegenseitigen Vorstellung werde ich als Autor bezeichnet, worauf der neue Mitarbeiter wissen will, was ich so schreibe und berichte ihm von meinen „Künsten“. Ganz spontan fragte er: „Dann können Sie doch auch sicher etwas über das Hormonverhalten der Hummeln im Rückenflug schreiben!“ Ich vernahm es als Gag und alle lachten darüber, aber mich hat es nicht losgelassen und das Ergebnis lesen Sie hier:

Hummeln brummen und summen, so kennt man sie.
Doch was tun sie wirklich, man weiß ja nie.
Sie leben als Volk, regiert von einer Königin,
als verschiedene Arten in Bäumen oder in einem Erdloch drin.
Die Arbeiterinnen schaffen den ganzen Tag,
die männlichen Drohnen befruchten, so wie jeder es mag.

Ganz nützlich wagen sie sich raus, wenn andere Insekten kneifen,
bei 2° Grad plus, da fahren andere noch mit Winterreifen.
Sie bestäuben die Blüten,schaffen Nektar in die Waben,
daran können sich alle anderen laben.
Ein Hummelleben aus Hummel Sicht,
da ist Schaffen, Schaffen, die oberste Pflicht.

Doch was jeder Mensch verspürt,
ist, dass ihn etwas total berührt.
Er weint, er lacht, er ist wutig oder beschämt,
das Eine puscht ihn, das Andere ihn lähmt.

Wer würde denken, dass Hummeln dies nicht erleben.
Haben sie doch ihr tägliches Ergeben.
Kommen an eine wunderschöne Blüte,
da werden schon die Flügel müde.
Diese ist dann auch noch geleert,
ein weiter Weg umsonst, nun wird einfach umgekehrt.
Die nächste Blume hängt um so voller,
der Nektar droht zu tropfen vom Poller.
Schwer bepackt kehrt sie zurück den langen Weg,
da ist der Eingang schon belegt.
Es gibt kein böses Summen,
anstellen und Brummen
in fröhlichem Ton,
viel Nektar rettet alle, das ist die Situation.
Die Arbeiterinnen erfahren nie das Glück der Paarung
Doch sie machen ganz andere Erfahrung.
Einmal am Tag fliegen sie einfach so
ohne Ziel ins Nirgendwo.
Es beflügelt sie dann nur die Freude,
auf der Welt zu sein und Teil der Hummelmeute.
Dann wenden sie sich dem Himmel zu,
die Fassettenäuglein kommen zur Ruh,
Die Flügel schlagen nun von unten,
mit dem Auftrieb drehen sie ihre Runden.
Bis die Hormone signalisieren,
jetzt ist aber gut, ihr müsst wieder rotieren.

So schaffen sie in ihrer kleinen Welt,
was ihnen gut tut und ihnen gefällt.
Nur die Hormone wissen aber detailliert,
was das Gesamtwohl inspiriert.

Ach wenn es doch auch unter den Menschen so wäre.
Dann gäbe es weder Krieg noch Leere.
Es gäbe für jeden genug und jeder hätte seinen Platz,
Jeder würde begreifen, das Gesamte ist der Schatz,
von dem alle leben und profitieren,
so könnte man die ganze Welt regieren.

Warum haben Menschen von den Tieren so viel abgeschaut,
nach oben und unten Bauen, sogar das Fliegen sich getraut.
Die Wissenschaftler sollten mal forschen in allernächsten Zeiten,
wie die Hormone der Hummeln im Rückenflug sie leiten.
Was wäre besser, als zum Mars zu fliegen?
Sicherlich die Erde zu befrieden.


Zukunft

Du nimmst meine Hände in die Deinen, als wolltest Du mir die Zukunft vorher sagen. Du siehst mir tief in die Augen, so als ob Du in die entfernteste Zeit sehen wolltest, die man sich vorstellen kann.

Du berührst meine Lippen mit Deinen Fingern, als sollte ich schweigen, weil Du mir mehr zusagen hast, als ich gerade vermag.

Du legst Deinen Kopf auf meine Schulter und schließt Deine Augen. Du holst tief Luft, als wolltest Du die Zeichen der Zeit erklären,

dann drückst du mich fest an Dich und sagst ganz leise: „Ich liebe Dich“ und nach einer kleinen Pause:“für immer und ewig“.